zusammen mit dem Busunternehmen Ragoß-Reisen aus 34613 Schwalmstadt/Trutzhain (06691 3418 oder per Mail info@ragoss-reisen.de) plant unser Verein eine Busreise nach England und Wales vom 01. – 10.05.25.
Über Amsterdam geht es per Nordseefähre nach Newcastle upon Tyne, dann über York nach Derbyshire, wo wir in einem Hotel in der Umgebung von Matlock übernachten werden. Hier ist eine Rundfahrt durch den Nationalpark „Peak District“ und eine Besichtigung von Chatsworth House geplant. Dann geht es weiter nach Wales, mit Besichtigungen der Insel Anglesey, des Snowdonia Nationalparks, einer Fahrt entlang der Westküste nach Süden bis Swansea und schließlich, mit einem Abstecher nach Stonehenge, zurück nach Hause über Canterbury, Dover und Dünkirchen.
Zur Zeit sind noch Plätze frei, der Preis beträgt 1.568 € pro Person im Doppelzimmer, Einzelzimmer-Zuschlag 296 € incl. Fähre. Ragoß-Reisen würde gerne alle Buchungen bis zum 01.03.25 abgeschlossen haben
LAUTERBACH/VOGELSBERGKREIS (ol). Am dritten Adventswochenende versammelten sich die Mitglieder des Freundschaftskreises Derbyshire Dales/Vogelsbergkreis zur Vorstandssitzung und anschließenden Weihnachtsfeier im Lauterbacher Posthotel Johannesberg. Neben einem Rückblick auf das vergangene Jahr mit besonderen Highlights wie einer Reise nach Dänemark, wurde die geplante Reise im Mai 2025 nach Derbyshire Dales und Wales vorgestellt.
Gabi Diemer, die erste Vorsitzende des Freundschaftskreises Derbyshire Dales/Vogelsbergkreis, hatte am dritten Adventswochenende zur Vorstandssitzung und anschließender Mitgliederversammlung gebeten und die über den Vogelsberg verteilten zahlreichen Mitglieder folgten gerne ihrem Ruf, so hieß es in einer Pressemitteilung des Freundschaftskreises Derbyshire Dales/Vogelsbergkreis. Man traf sich, wie schon sehr häufig, im Lauterbacher Posthotel Johannesberg in dem festlich geschmückten großen Saal. Gabi Diemer ließ das Jahr Revue passieren und hob noch einmal das sommerliche Treffen in Alsfeld und besonders die gemeinsame Fahrt mit dem Alsfelder Städtepartnerschaftsverein in deren dänische Partnerstadt Nakskov auf der Insel Lolland hervor. Liebevoll erstellte Fotobücher machten die Runde. Während man den leckeren Speisen zusprach, kam so manches „weißt du noch“ auf, als über den Beamer projizierte alte Fotos von früheren Reisen Erinnerungen weckten.
Den willkommenen Nachtisch bildeten die selbstgemachten Köstlichkeiten der vereinseigenen Bäckerinnen. Zwischenzeitlich stellte Diemer die für Mai 2025 geplante Busreise nach Derbyshire Dales, den Partnerschaftskreis des Vogelsbergkreises, und Wales vor, für die sich bereits zahlreiche Vereinsmitglieder angemeldet haben, wie es heißt. Anhand einer großen Karte mit der eingezeichneten Reiseroute erläuterte sie die verschiedenen Stationen und warb so bei noch Unentschlossenen für die Fahrt. Begleitet von herzlichen Weihnachtsgrüßen und guten Wünschen für das anstehende neue Jahr, trat man den Heimweg an. Infos zur Wales-Reise bekommt man per E-Mail an g-diemer@t-online.de.
zusammen mit dem Städtepartnerschaftsverein Alsfeld reisten einige Mitglieder unseres Freundschaftskreises nach Nakskov auf der dänischen Insel Lolland. Einen ausführlichen Bericht zu dieser Reise findet ihr auf der Webseite des Städtepartnerschaftsvereins https://staedtepartnerschaft-alsfeld.de/fahrt-nakskov-2024/
Die Abfahrt für die Lauterbacher und Vogelsberger erfolgte, wie geplant, vom Lauterbacher Busbahnhof, gegen halb fünf am frühen Samstagmorgen, noch bei völliger Dunkelheit zwar und mit noch teilweise müden Augen, aber schon bei guter Stimmung. Es ging dann weiter nach Alsfeld und zum Ragoß-Betriebshof nach Trutzhain, um weitere Reisegäste aufzunehmen; hier gab es gleich einen Fahrerwechsel auf unsere Chauffeurin Ingrid Kahle, die uns für die Dauer der ganzen Fahrt super gefahren hat, und unser Reiseleiter, Alexander Österreich, stieg ebenfalls zu. Von Trutzhain ging es dann bei bald einsetzendem, teilweise kräftigem Regen weiter Richtung A7 und nahe Braunschweig, der Regen hatte mittlerweile leichter Bewölkung und Sonnenschein Platz gemacht, auf die A2 Richtung Berlin. Hier, kurz hinter Braunschweig machten wir unsere erste Rast mit einem ausgiebigen Frühstücksbuffet, serviert von Fr. Kahle und Hrn. Österreich. Letzterer hatte uns schon während der Fahrt mit vielen interessanten Informationen längs der Fahrstrecke versorgt und uns auf entsprechende Sehenswürdigkeiten aufmerksam gemacht. Auf dem Weg nach Berlin passierten wir u. a. Magdeburg mit seinem weithin sichtbaren Dom. Schließlich waren wir mit dem Zustieg der beiden letzten Gäste am Berliner Hauptbahnhof komplett. Wir machten noch eine Stadtrundfahrt quer durch Berlin, vorbei an all den bekannten Sehenswürdigkeiten, bis uns anschließend der Weg weiter durch Brandenburg Richtung Polen führte. Erste Station in Polen war Stettin. Hier erhielten wir von unserer zugestiegenen Gästeführerin, Malgorzata Z., sehr viele Eindrücke und Einblicke in die Stadt und das Leben in Polen. Dem bekannten Sachverhalt, dass die große Mehrheit der polnischen Bevölkerung der römisch-katholischen Kirche angehört, fügte sie aber hinzu, dass in der heutigen Zeit in größeren Städten wie Stettin die Bezeichnung „streng katholisch“ nicht mehr ganz zutreffend sei. Sie meinte, dass die eine Hälfte eher leicht, die andere schwer katholisch sei, gefolgt von einem fröhlichen Lachen und Schmunzeln der Reisegäste
Nachdem uns Malgorzata verlassen hatte, ging es von Stettin aus weiter Richtung Ostsee. In Kolberg, unserem ersten Übernachtungsort, war es schon dunkel, als wir ankamen. Hier waren wirklich besondere Fahrkünste unserer Fahrerin Ingrid nötig, um die drei nicht immer leicht zu findenden Hotels durch die mit parkenden Autos eng gewordenen Straßen und Gassen anzufahren. Schließlich landete die England-Freunde-Gruppe in einem komfortablen Hotel, im New Skanpol. Hier wurden wir gegen 20:30 Uhr, zwar verspätet, aber mit einem Super-Abendessen-Buffet für all unsere Reisestrapazen entschädigt und ließen den langen Tag gemütlich ausklingen. Nach erholsamer Nacht und ausgiebigem Frühstück traten wir unsere Weiterreise über Gdingen und Köslin zur Deutschritter-Ordensburg nach Marienburg an, verbunden mit einer hoch interessanten Führung durch den riesigen Burgkomplex, den größten übrigens von Europa. Hier stellte sich heraus, wie klein mal wieder die Welt ist. Unsere Führerin (Sie sagte: „Nennen Sie mich ‚Izabella aus Marienburg‘.“) antwortete uns auf die Frage, warum sie so gut Deutsch spreche, dass sie u. a. immer wieder mal bei einer Tante in Deutschland gewesen sei, in einem kleinen Ort, den wir wohl sowieso nicht kennen würden, in der Nähe von Fulda. Lauterbach etwa? Nein, in dessen Nähe, aber kleiner! Angersbach? Ja, genau. Es stellte sich heraus, dass ihre Tante eine angeheiratete Verwandte eines früheren Brauereidirektors der Lauterbacher Burgbräu war. Wie gesagt, wie klein ist die Welt! Anschließend hatten wir auf dem Busparkplatz in der Nähe der Marienburg unser verspätetes Mittagessen in Form von Siedewürstchen, serviert vom Team Reiseleiter-Fahrerin, und Sekt vom Ehepaar Zinn.
Schließlich dann die Rückfahrt nach Danzig und der Check-In in unser Hotel, das Mercure, was nicht viel Zeit in Anspruch nehmen durfte, denn schon bald ging’s einige 100 m ins Zentrum zum gemeinsamen und gemütlichen Abendessen in ein Danziger Altstadtlokal, wo wir ein Lachsmenü serviert bekamen. Hier konnten in entspannter und gemütlicher Atmosphäre die Erlebnisse und persönliche Erinnerungen ausgetauscht werden. Zudem verabschiedete sich Alex. Österreich, unser bisheriger Reiseleiter, und versicherte uns, wir seien in sehr guten Händen bei den nachfolgenden polnischen Reiseleiterinnen.
Am nächsten Morgen (Mo., 16.10.), nach einem gemütlichen, nicht gar so früh angesetzten Frühstück, übernahm Bozena (sprich: Boschena) Nowak die Reiseleitung und begleitete die zunächst per Bus angesetzte Führung vom Hotel aus durch Danzig, mit vielen interessanten Schilderungen und Einzelheiten zu zahlreichen Sehenswürdigkeiten und Ereignissen, insbesondere zum Leben und Wirken von Lech Walesa und Anna Walentynowicz von der Gewerkschaft Solidarność. U. a. fuhren wir an den Hafenkanal mit gegenüberliegender Westerplatte, wo der 2. Weltkrieg mit dem ersten deutschen Beschuss polnischen Staatsgebietes begonnen hatte. Wieder am Hotel angekommen, unternahm sie mit uns eine Führung zu Fuß durch die Altstadt von Danzig mit akzentuierten Hinweisen auf Kirchen, Museen und Altstadtgebäude sowie Einkehrmöglichkeiten für ein späteres, individuelles Mittagessen. Stellvertretend seien hier genannt: die Marienkirche mit ihrer dreiteiligen astronomischen Uhr, deren oberer Teil mit den aufziehenden und wieder verschwindenden Aposteln wir „in Aktion“ sehen konnten, sowie das große Zeughaus.
Auf einer Brücke über die Tote Weichsel in der Nähe der neuen und alten Speicherhäuser verabschiedete sich Bozena schließlich unter großem Lob und Beifall von uns allen. Sie hatte sich in einer ihrer zahlreichen Erläuterungen zur Zusammensetzung der polnischen Bevölkerung als Kaschubin geoutet, einem Volk mit eigener Sprache und Tradition. – Den Rest des Tages hatten wir zur freien Verfügung. Viele suchten eines der empfohlenen Restaurants für ein stärkendes Mittagessen auf und besuchten danach Kirchen, Museen oder Einkaufsmöglichkeiten, auf die Bozena hingewiesen hatte.
Am Dienstagmorgen (17.10.) war’s nichts mehr mit Ausschlafen bzw. den Tag langsam angehen lassen. Um 8:15 Uhr schon war das Verladen der Koffer angesagt. Bozena war noch mal gekommen, um uns eine gute restliche Reise zu wünschen. Auch unsere nächste Reisebegleiterin für den neuen Reiseabschnitt, Olga Obuchowska, war schon da. Und ziemlich pünktlich, gegen 8:30 Uhr, brachen wir dann von Danzig auf nach Ermland-Masuren. Die Fahrt ging über die Autobahn durch zunächst flaches Weide- und Ackerland, soweit das Auge reichte, vorbei an der Großstadt Elbing, zu der uns unsere Reiseleiterin Olga mit reichlich Informationen versorgte. Überhaupt wurde diese Info-Versorgung von Olga ein Dauerzustand während des restlichen Verlaufs der Fahrt, nie langweilig, immer etwas zum Zuhören und Mitnehmen dabei. Im weiteren Verlauf ging es an Osterode vorbei. Dabei lernten wir, dass diese Stadt von den Deutschrittern, die aus der Nähe des gleichnamigen Ortes im Harz stammten und zum Schutz der Bevölkerung gerufen worden waren, gegründet worden war und die ihr den gleichen Namen gegeben hatten. Mittlerweile hatte sich die Landschaft beträchtlich verändert. Sie war nun übergegangen in sanfte Hügel mit riesigen Feldern, immer wieder durchsetzt mit kleineren und größeren Wäldern und Seen, mal waren es Rinnenseen mit etlichen 10 m Tiefe, mal etwas flachere Moränenseen, beide Arten geformt und entstanden aus dem mächtigen skandinavischen Eispanzer und Gletscher der letzten Eiszeit. Nachdem wir Allenstein, eine Großstadt mit bedeutender Industrie, wie z. B. die zu Michelin gehörende Reifenfabrik, passiert hatten, verließen wir bald die Autobahn und fuhren auf schmaleren, aber prächtigen, mit großen Eichenbäumen gesäumten Alleen. Bald erreichten wir das kleine Dorf Heilige Linde mit seiner barocken, von Jesuiten erbauten Wallfahrtskirche, in der wir einem kleinen Orgel-konzert lauschen konnten, aber erst, nachdem wir in einem nahegelegenen Restaurant mit Maultaschen und anderen regionalen Spezialitäten für unser leibliches Wohl gesorgt hatten
Danach fuhren wir weiter zur Stadt Rastenburg, wobei wir während der Fahrt von unserer 1. Vorsitzenden, Gabi D., mit einem vorzüglichen Rosé-Wein verwöhnt wurden, den sie, Becher für Becher, durch den schwankend fahrenden Bus zu den jeweiligen Abnehmerinnen und Abnehmern balancierte und das, ohne etwas zu verschütten, bis der „Pälzer“, Gerhard H., der den Wein mitgebracht hatte, auf die Idee kam, die Flasche Wein und die Trinkbecher zu den jeweilig Kredenzten mitzunehmen. Clever, einfach clever. – Unser nächstes Ziel war das ehemalige Führerhauptquartier Wolfsschanze, wo wir von einem engagierten und gut vorbereiteten Beglei-ter, Jan Zduniak, der zur Geschichte der Wolfsschan-ze auch ein Begleitheft (auf Deutsch) verfasst hat, durch die Anlage geführt wurden. Eine bedrückende Erfahrung, die dunklen Ruinen der mächtigen Bunker, mit teilweise 6 – 9 m dicken Wänden und Decken, die gefühlt die Angst der Kriegstreiber vor dem eigenen Ende widerspie-gelten. Danach fuhr uns dann unsere versierte Busfahrerin zu unserem Hotel in Sensburg zurück, wo wir den Tag mit einem ordentlichen abendlichen Buffet ausklingen ließen.
Am nächsten Morgen (Mi., 18.10.) stand eine Fahrt durch die Johannisburger Heide auf dem Programm. Dieses Gebiet von Masuren besteht nicht etwa aus Calluna-Heidesträuchern wie die Lüneburger Heide, sondern ist ein ca. 1000 km2 großes Waldgebiet mit vorwiegend hohen Kiefern und Fichten. Auf der Fahrt lotste uns Olga durch das Dorf Galkowo, wo wir kurz einen Blick auf das alte Jagdschloss der Grafen von Lehndorff-Steinort werfen konnten. Heinrich von Lehndorff-Steinort war ein Widerstandskämpfer des Anschlags vom 20. Juli 1944 gewesen und im September ‘44 hingerichtet worden. Weitere Ziele auf der Fahrt durch die Johannisburger Heide war das langgestreckte Dorf Eckertsdorf mit einem Kloster der Philipponen (altgläubige Orthodoxe), die die Reformen, die der Moskauer Patriarch Nikon in der Mitte des 17. Jahrhunderts eingeführt hatte, abgelehnt und sich von der russischen Orthodoxie getrennt hatten, sowie der Besuch der restaurierten Kapelle mit zugehörigem Friedhof. Auf dem weiteren Weg fuhren wir durch Ukta und am Bauernhaus des Großvaters des bekannten deutschen Journalisten Klaus Bednarz vorbei, der hier längere Abschnitte seiner frühen Kindheit verbracht
hatte, und kamen schließlich nach Kruttinnen am Flüsschen Kruttinna. Die Kruttinna ist einer der beliebtesten Kajakwanderwege in Polen. Nach einem Mittagessen wurden wir zu Bootsstegen am Flüsschen geführt und auf vier Boote mit jeweils einem Stakenbootsführer verteilt, die die Boote mit einer langen Stange durch das glasklare Wasser schoben. Leider hatten wir nicht nur Wasser unter uns, sondern bekamen es auch in Form von leichtem Regen von oben ab, sodass die Bootsfahrt wohl etwas verkürzt ausfiel. All dies tat der guten Stimmung jedoch keinen Abbruch, da wir mit Regenkleidung und Schirmen gut ausgerüstet waren und auf warmen, trockenen Kissen auf den Bootsbrettern saßen. – Der letzte Teil der Heidefahrt, das Wetter hatte sich mittlerweile wieder gebessert, führte uns nun noch in das Städtchen Nikolaiken (das „Masurische Venedig“) am Spirdingsee, dem größten masurischen See, wo wir mit Olga wieder einen höchst
informativen Stadtrundgang machten bis hin zur Uferpromenade, wo zahlreiche Segel- und Motoryachten vor Anker lagen. Man merkte, dass Olga hier zu Hause war, denn sie kannte Land und Leute. Schließlich war sie hier zur Schule gegangen. Danach ging’s auf die Rückfahrt durch die beeindruckende Landschaft der Johannisburger Heide zu unserem Hotel in Sensburg, wo uns ein stärkendes Abendessen erwartete.
Am nächsten Morgen dann brachen wir früh auf nach Thorn, der alten, ca. 200 Tsd. Einwohner zählenden Hansestadt im Kulmerland im breiten Flusstal der Weichsel. Nachdem wir in einem weiteren Mercure-Hotel eingecheckt und unsere Zimmer bezogen hatten, gingen wir mit Olga auf eine Stadttour. Hier sprudelte ihr Wissen nur so aus ihr heraus. Überall war der Name Nikolaus Kopernikus gegenwärtig. Ob als Namenspatron der Universität, an seinem Geburtshaus oder an seinem überdimensionalen Denkmal. Unsere Tour führte uns an einem Universitätsgebäude vorbei zur Marienkirche, einer dreischiffigen Hallenkirche, die wir auch betraten und einen Eindruck bekamen von der gewaltigen Länge, Breite und Höhe. Bemerkenswert waren der Hochaltar und die alten Wandmalereien. Weiter ging es durch schöne Altstadtgassen und -straßen, u. a. zum Geburtshaus von N. Kopernikus, durch den Innenhof des Museums im Altstädtischen Rathaus, um anschließend den Blick nach rechts zu wenden auf die Heilig-Geist-Kirche. Schließlich, nahe beim Kopernikus-Denkmal, endete unsere Tour und Olga gab uns noch Zeit für eigene Erkundungen und Einkäufe. Da der Wind ziemlich kalt durch die Straßen wehte, waren die meisten von uns froh, wenn sie eine schützende Kapuze über den Kopf ziehen konnten. Übrigens, eines der begehrtesten Objekte war eine Packung „Katarzynki“, die original Thorner Kathrinchen, kleine Lebkuchen mit abgerundeten Ecken. Außerdem kauften Olga und Gabi Verpflegung für den nächsten Tag: ein großes Paket Krakauer Würste. Bald waren wir wieder im Hotel, konnten uns aufwärmen und uns auf das Abendessen freuen.
„Katarzynki“, die original Thorner Kathrinchen, kleine Lebkuchen mit abgerundeten Ecken.
Am Freitagmorgen (20.10.) fuhren wir zeitig los zu unserem letzten Etappenziel, Kolberg an der Ostseeküste, zu unserem Hotel, in dem wir schon die 1. Nacht verbracht hatten. Wir wussten, dass ein Ostseesturm angesagt worden war und waren ein bisschen gespannt, was uns erwarten würde. Nun, unsere Fahrt verlief problemlos, und in der Nähe von Köslin, ca. 60 km vor Kolberg, hatten wir auf einem Rastplatz Gelegenheit, unsere mitgebrachten „Krakauer“, die von unserer Fahrerin schon während der vorangehenden Rast ins heiße Wasser gelegt und während der Fahrt verzehrbereit gemacht worden waren, mit Genuss zu verspeisen. Schließlich kamen wir in Kolberg an und tatsächlich, hier blies der Sturm so kräftig, dass viele von uns keinen Fuß mehr vor die Hoteltür setzten wollten. Einige machten sich aber trotz des Sturms auf den Weg zum Ostseestrand, um eigene Eindrücke zu bekommen.
Am Samstagmorgen schließlich traten wir die Heimreise an. Zunächst Richtung Berlin, um hier die zuletzt zugestiegenen Gäste wieder abzuliefern. Dies geschah am Bahnhof von Potsdam, wo wir eine ¾ Stunde Pause machten, um den einen oder anderen Happen zu essen oder in den Geschäften im Bahnhof noch letzte Besorgungen zu machen. Um 12:45 Uhr sollte es dann weitergehen. Leider aber kam ein Mitfahrer ganze 7 min zu spät, so dass sich die Abfahrt verzögerte. Dieser Zu-spät-Kommer ist der Reisebericht-Schreiber. Man unkte, das würde einen Eintrag ins Klassenbuch oder gar in die Personalakte geben. – Nach einigen vorgeschriebenen Ruhe- bzw. Lenkpausen brachte uns schließlich unsere umsichtige Chauffeurin, Ingrid Kahle, wohlbehalten nach Alsfeld, wo die Lauterbacher und Alsfelder den Bus verließen und die Lauterbacher in einen anderen Bus umstiegen, der diese nach Lauterbach brachte. Dieser andere Bus hatte eine Gruppe Fußballfans gefahren, wozu auch die zahlreichen leeren bzw. halbvollen Bierkästen, die im Bus hinter einer Reihe Sitze standen, passten. Uns war noch schnell anbefohlen worden, dass wir uns ja nicht an denselben „vergreifen“ möchten. Die Gruppe käme wieder in den Bus zurück und würde bemerken, wenn etwas fehlte. Aber nachdem wir in Lauterbach ausgestiegen waren, forderte mich ein gerade ausgestiegener, gewiefter Fahrtteilnehmer auf, mal an die Tasche seiner Jacke zu fassen. Ergebnis: etwas hartes Rundes. Und nun seine verschmitzte Frage:„Willst du eine?“
Bei herrlichstem Sonnenschein trafen sich zahlreiche Mitglieder vom Freundschaftskreis Derbyshire Dales/Vogelsbergkreis zum traditionellen Sommerfest im Vulkanpark am idyllischen Nieder-Mooser See. Die langjährige Vorsitzende, Gabi Diemer, begrüßte nicht nur die anwesenden Vereinsmitglieder, sondern auch mehrere externe Teilnehmer der geplanten Vereins-Reise nach Masuren im Herbst. Als Ehrengäste konnten sogar zwei englische Ehepaare begrüßt werden, eins aus Ashbourne im District Derbyshire Dales, das Zweite aus der Großstadt Birmingham. Durch sie hofft der Vorstand des Vereins, den Kontakt zu den englischen Freunden intensivieren zu können. Zur geselligen Runde gehörte ebenfalls eine Abordnung des Alsfelder Städtepartnerschaftsvereins.
Am reichhaltigen Büffet fand jeder etwas nach seinem Geschmack. Bei angeregten Gesprächen in deutsch und englisch verging die Zeit schnell, bis die Servicekräfte des Vulkan-Parks den Kaffee brachten. Die vereinseigenen Bäckerinnen hatten sich wieder mal selbst übertroffen!
Nach dem Kaffee holten Horst Eichenauer und Lothar Jansky ihre Instrumente hervor und erfreuten die Anwesenden mit ihren Klängen und manche summten die vertrauten Melodien mit. Erfüllt von dem schönen gemeinsamen Tag und mit Vorfreude auf das nächste Treffen löste sich die Runde am späten Nachmittag auf.
Dort gab es eine Stadtführung durch die Altstadt, die Thermen und am Casino vorbei; anschließend die Möglichkeit, die Stadt auf eigene Faust ein wenig zu erkunden – wobei einige in einem Eiscafé hängengeblieben sind, weil es doch sehr heiß war! Es gibt aber auch viele ruhige und schattige Plätze mit Bänken in der Stadt.
Anschließend sind wir dann im Bus nach Straßburg gefahren und haben im Hotel ALOFT* eingecheckt. Abends sind wir dann zu Fuß Richtung Innenstadt gelaufen und haben in einem Restaurant zu Abend gegessen
* 2 Av. du Rhin, 67100 Strasbourg, liegt direkt am Busbahnhof, zur Innenstadt (Münster) sind es ca. 15 Min. zu Fuß
Montag 15.08.22
das wirklich schöne Winzerdorf Marlenheim
In Marlenheim, einer Winzergemeinde ca. 15km westlich von Straßburg, wird seit 1973 jedes Jahr am 14. und 15.August (Maria Himmelfahrt – in Frankreich Feiertag) im Rahmen eines Volksfestes die Hochzeit des Ami Fritz (Romanfigur aus dem 19.Jahrhundert) in Originalkostümen nachgespielt. Das Fest beginnt vormittags in der Kirche, Höhepunkt ist dann der Festzug um 14:00 – aber um 13:00 begann es heftig zu regnen, und ein Gewitter zog auf, was aber nicht weiter schlimm war, der Zug wurde eben um eine Stunde verschoben. Auch hier im Elsass war es sehr trocken im August, deshalb haben alle den Regen begrüßt.
Dienstag 16.08.22
Stadtrundfahrt in kleinen Booten auf dem Flüsschen LAUCH
Stadtführung Colmar, Besichtigung des Winzerbetriebs Ruhlmann in Dambach-La Ville mit anschließender Weinprobe, Stadtführung Straßbourg
Colmar ist ca. 70 km von Straßbourg entfernt und liegt im Süden des Elsass. Eine sehr schöne Altstadt, die aber schlecht in einem Reisebus angefahren werden kann – deshalb mussten wir bei über 30° ein gutes Stück bis zur Innenstadt laufen. Wir haben eine kurze Stadtführung zu Fuß gemacht und sind dann in kleinen flachen Booten auf der LAUCH durch die Innenstadt und das Fischerviertel geschippert. In der Nähe der Markthalle haben wir dann zu Mittag gegessen (den unvermeidlichen Flammkuchen), bevor es wieder zurück zum Busparkplatz ging
Es ging dann ca. 30km Richtung Norden, nach Dambach-La-Ville, wo wir ein Weingut mit Kelterei besichtigten, eine kleine Fahrt mit einer Minibahn durch die Weinberge unternahmen und anschließende in einem Weinkeller eine kleine Weinprobe zu uns genommen haben.
Klein-Frankreich, ein Viertel am Fluss mit kleinen alten Häusern
Danach sind wir dann nach Straßbourg zurück und sind gemeinsam mit unserem Fremdenführer zum Münster und von da aus zum Viertel „Klein-Frankreich“ gelaufen. Abends gab es dann noch ein traditionelles elsässisches Abendessen mit Sauerkraut, Fleisch und Würstchen in einem Restaurant am Münster – aber einige von uns waren da schon zu erschöpft, um es richtig genießen zu können! Es war auch wohl nicht das richtige Essen bei diesen Temperaturen!
Mittwoch 17.08.22
Abfahrt nach Hause um 14:00, der Vormittag könnte zum Bummeln in Straßbourg genutzt werden
Um 14:00 sind wir in den Bus gestiegen, incl. Staus und Pausen waren wir dann so um 20:00 zu Hause
Gut besucht war die Jahreshauptversammlung des Freundschaftskreises Derbyshire Dales / Vogelsbergkreis am 16.10.21 im Posthotel Johannesberg in Lauterbach. Da 2020 aufgrund der Corona-Pandemie keine Mitgliederversammlung stattfinden konnte, wurden auf dieser Sitzung sowohl die Kassen- als auch die Vorstandsberichte für die Jahre 2020 und 21 verlesen und der Vorstand für beide Jahre einstimmig entlastet. Leider konnten in diesen beiden Jahren keine Reisen stattfinden, sodass es auch zu keinem Besuch der englischen Partnergruppe oder einer eigenen Fahrt nach England kommen konnte. Der Verein war trotzdem nicht untätig: im Januar 2020 wurde die Webseite des Vereins veröffentlicht, es gab seit Juni 2020 regelmäßige monatliche Videokonferenzen, auch mit der englischen Partnergruppe; und zweimal traf man sich zu einer kleinen Party im Vulkanpark Nieder-Moos (12.9.20, 7.8.21). Der Verein wird sich auch in Zukunft bemühen, die langjährige Partnerschaft mit dem Derbyshire Dales District zu pflegen und fortzuführen; vielleicht mit einer neuen Partnergruppe und vorerst mehr digital und elektronisch als mit gegenseitigen Besuchen!
16.10.21 im großen Saal des Posthotels Johannesberg in Lauterbach
Auch ein neuer Vorstand wurde gewählt: Margarete und Herbert Grein, die bisher die Ämter der Kassenwartin und des Schriftführers viele Jahrzehnte lang ausgefüllt hatten, wollten sich aus Altersgründen nicht mehr zur Wiederwahl stellen. Die Vorsitzende Gabi Diemer bedankte sich bei beiden für ihre langjährige Vereinsarbeit und ernannte sie zu Ehrenmitgliedern.
Gabi Diemer (1.Vorsitzende), Herbert und Margarete Grein, Elfriede Zinn (2.Vorsitzende)
Der neue VORSTAND setzt sich wie folgt zusammen: Gabi Diemer – 1.Vorsitzende Elfriede Zinn – Stellvertreterin Erich Bloch – Schriftführer Lothar Jansky – Kassenwart Christa Metz – Beisitzerin Gerda Mohr – Beisitzerin Annebeth Bloch – Beisitzerin
von links: Christa Metz, Gerda Mohr, Lothar Jansky, Gabi Diemer, Elfriede Zinn, Erich und Annebeth Bloch
Mit vielen Gesprächen bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen klang das Treffen am Samstagnachmittag aus. Zur Jahreshauptversammlung 2022 wird man sich (hoffentlich!) bereits wieder im März nächsten Jahres treffen.
Am Samstag, dem 07.08.21 traf sich der Freundschaftskreis Derbyshire Dales/ Vogelsbergkreis zu einer Wiedersehens-Party im Vulkanpark in Niedermoos. 26 Mitglieder des Vereins waren gekommen, als Gäste konnten wir den Bürgermeister der Stadt Alsfeld, Stephan Paule, und seine Gattin Christine begrüßen. Stephan Paule ist gleichzeitig auch Vorsitzender des Städtepartnerschaftsvereins Alsfeld. Alsfeld unterhält eine Partnerschaft mit New Mills, ebenfalls Derbyshire, ca. 50 km entfernt von Matlock, dem Verwaltungssitz der Derbyshire Dales. Es gab viele Gespräche und einen regen Informationsaustausch, man hatte sich ja lange Zeit nicht treffen können. Horst Eichenauer am Akkordeon und Lothar Jansky an der Gitarre steuerten die Musik bei, mit Anne-Marie Müller studierten wir ein Tänzchen (Jerusalema Dance Challenge) ein. Bei einem leckeren Mittagessen und anschließendem Kaffee und Kuchen verbrachten alle einen sehr angenehmen Tag
dieses Fototagebuch umfasst den Zeitraum April 2020 bis März 2021, also ein ganzes Jahr mit Fotos für jede Woche. Diese Fotos von verschiedenen Vereinsmitglieder (siehe auch „Fotografen/-innen) wurden gesammelt; eines davon jede Woche ausgewählt und auf der Webseite veröffentlicht. Ob wir damit auch 2021 weitermachen wollen, ist noch offen
MÄRZ 2021
nachdem der Februar warm und frühlingshaft geendet hatte, würde es Anfang März wieder richtig kalt, mit strengem Frost in den Nächten und Temperaturen nur wenig über Null am Tag – wenigstens mit Sonnenschein! In der 2.Woche wurde es aber richtig ungemütlich: Regen, Hagel, Schnee – und Sturm! Es blieb ungemütlich, erst in der letzten Woche wurde es besser, dann aber auch gleich richtig, mit Temperaturen bis 25° C
Woche 13, 29.03. – 04.04.2021. Der Frühling ist endlich da in Frankfurt am Main! Die Vogelsberger müssen sich noch ein wenig gedulden. Foto von Rose-Marie Thiel, Frankfurt/PraunheimWoche 12, 22. – 28.03.2021 die ersten Gänseblümchen kommen aus der Erde heraus. Jetzt müsste es doch wirklich Frühling werden! Foto von Rose-Marie Thiel, Frankfurt/PraunheimWoche 11, 15. – 21.03.2021 Immer noch Schnee auf dem Taufstein, dem höchsten Berg im Vogelsberg!Woche 10, 08. – 14.03.2021 in diesem Jahr überleben die Schneemänner lange im Vogelsberg! Foto von Manfred Meinhardt, GrebenhainWoche 09, 01. – 07.03.2021. Es wurde wieder richtig kalt, der „Februar-Frühling“ wurde von einem „März-Winter“ abgelöst. Hoch oben im Vogelsberg konnte man weiterhin Ski fahren (Langlauf). Auf dem Foto sieht man den Turm auf dem Gipfel des Taufsteins (höchste Erhebung im Vogelsberg, 773 m). Hier oben bleibt der Schnee manchmal sehr lange liegen, deshalb nennt man es auch den „Taufstein-Gletscher“
FEBRUAR 2021
In der ersten Woche im Februar wurde es warm, teilweise über 10° Celsius, es regnete viel und überall taute der Schnee. Im Wetteraukreis, südlich vom Vogelsberg, kam es zu Überschwemmungen, aber auch einige Gemeinden im Vogelsberg waren betroffen. Aber schon in er zweiten Woche kam der Winter mit aller Macht, mit Eisregen, viel Schnee und großer Kälte, zurück. Dann hatten wir eine Woche (6) richtigen Winter, mit Temperaturen bis -20°, und die Woche darauf kam der Frühling mit fast +20°
Woche 08, vom 22. – 28.02.2021 es war richtig warm Ende Februar! Diese Feuerwanzen in der Nähe von Homberg/Maulbach waren sich 100%ig sicher, dass der Frühling gekommen wäre. Foto von Lothar JanskyWoche 07, vom 16. bis 21.02.2021. Kraniche über Frankfurt, auf dem Weg nach Norden – sie glauben, dass der Winter endlich vorbei ist! Hoffentlich haben sie recht! Foto von Rose-Marie Thiel, Frankfurt/ PraunheimWoche 6, vom 08. bid 14.02.2021. Tief verschneite Felder im Hohen Vogelsberg bei Bermuthshain, Foto von Elfriede ZinnWoche 5, 01. – 07. Februar 2021. Am Samstag 06.02. kam dann der Winter zurück – zuerst mit Eisregen, der alles mit einer dünnen Eisschicht überzog. Die Straßen wurden gefährlich glatt. Danach folgten Sturm, Schnee und eisige Kälte. Foto von Elfriede Zinn, BermuthshainWoche 5, 01. – 07. Februar 2021. ausnahmsweise habe ich mal 2 Bilder pro Woche ausgewählt – aber so extreme Wetterunterschiede innerhalb einer Woche sind wirklich bemerkenwert! Am Anfang der Woche (Montag 01.02.) schien der Frühling einzuziehen, der Winterjasmin begann kräftig zu blühen. Foto Rose-Marie Thiel, Frankfurt/Pranheim
JANUAR 2021
Diese Fototagebuch wird noch etwas weiterleben, denn erst ab April 2020 gab es Fotos und Kommentare zu jeder Woche des Jahres. Um ein ganzes Jahr „Vogelsberg“ vollständig zu machen, werden wir es bis Woche 13 2021 fortführen. Es gab einiges an Schnee in den ersten Wochen des Jahres 2021, und man hätte sehr schön Schlitten und Ski fahren können auf dem Hoherodskopf und der Herchenhainer Höhe, den Wintersportgebieten im Vogelsberg. Aber leider wurde wegen CORONA alles gesperrt! In der tieferen Lagen gab es einen ständigen Wechsel von Schneefall und Tauwetter, aber oberhalb von 600 Metern blieb der Schnee liegen
Woche 4, 25. – 31.01.2021. Während es in tieferen Lagen zu tauen begann, blieb der Schnee noch lange liegen oben am Hoherodskopf. Foto Lothar Jansky, Homberg/MaulbachWoche 3, 18. – 24.01.2021. Picknick ist möglich, aber nicht besonders sinnvoll bei 80 – 150cm Schnee am Hoherodskopf (bei der Niddaquelle). Der Hohe Vogelsberg ist wirklich tief verschneit, wunderschön zum Langlauf oder Spazierengehen! Foto von Lothar JanskyWoche 2, 11. – 17.01.2021. Im tief verschneiten Winterwald rund um Grebenhain/Bermuthshain. Der Weg führt zum Damhirschgehege von Elfriede und Wolfgang Zinn. Foto Elfriede ZinnWoche 1, 04. – 10.01.2021. Winterlandschaft bei Grebenhain/Bermuthshain im Hohen Vogelsberg. Der Bach ist der Überlauf des Bermuthshainer Trinkwasserbehälters; speist auf seinem Weg in die Lüder noch einen Forellenteich. Foto von Elfriede Zinn
DEZEMBER 2020
Pünktlich zum 01. Dezember gab es den ersten Schnee im Vogelsberg. Er taute nach 2 Tagen wieder weg, aber es schneite immer mal wieder in der ersten Dezemberwoche. Danach wurde es aber wieder wärmer, es war ein grüner Dezember mit Regen und grauen Wolken. Nur ganz oben auf den höchsten Gipfeln des Vogelsberges gab es ein bisschen weisse Weihnachten, und auch ein wenig Schnee an Sylvester
Woche 53, 28.12.2020 – 03.01.2021. eine ruhige Sylvesternacht, mit ein bißchen Schnee und dem Beweis, dass jemand die Ausgangssperre ab 21:00 im Vogelsbergkreis missachtet hat (Foto Manfred Meinhardt, Grebenhain)Woche 52, 21. bis 27.12.2020. ein bisschen weiße Weihnacht ganz oben auf dem Vogelsberg! Es waren noch keine Loipen gespurt, aber ein wenig Skilanglauf war schon möglich. Foto von Manfred MeinhardtWoche 51, 14. – 20.12.2020. ein frostiger Morgen im Garten von Rose-Marie Thiel in Frankfurt/ Praunheim. Tagsüber wurde es aber wieder wärmer, Schnee gab es keinen mehrWoche 50, 07. bis 13.12.2020. Blick von Homberg/Maulbach nach Süden Richtung Hoher Vogelsberg. Alles ist grün, sieht ein bisschen aus wie im April. Foto von Lothar JanskyWoche 49, 30.11. bis 06.12.2020. Viele haben sich gefreut über den ersten Schnee, diese 3 Katzen auf einem Bauernhof in Homberg/Ohm Maulbach anscheinend nicht. Foto von Lothar Jansky
NOVEMBER 2020
der November begann freundlich, mit milden und sonnigen Tagen, wie man sie eigentlich im Oktober erwartet hätte. Die Kraniche nutzten das schöne Flugwetter und zogen in großen Schwärmen über den westlichen Vogelsbergkreis Richtung Süden. Ab der 46.Woche wurde es aber zusehends trüb und neblig. Insgesamt hat es wieder viel zu wenig geregnet im November
Woche 48, 23. – 29.11.2020 Eis auf dem Niedermooser See, Foto von Manfred MeinhardtWoche 47, 16. – 22.11.2020 Fahrrad (E-Bike) im Nebel, Foto von Manfred MeinhardtWoche 46, 09. – 15.11.2020 Blick vom Vulkanradweg Richtung Oberwald. Es gibt nicht mehr viel grünes Gras, die Kühe scheinen sich aber trotzdem wohlzufühlen in der kalten Novembersonne. Foto von Manfred Meinhardt, Woche 45, 02. – 08.11.2020 Der Rothenbachteich bei Grebenhain im südlichen Vogelsbergkreis. Ganz in der Nähe befinden sich auch der Obermooser- (Naturschutzgebiet) und der Niedermooser See (Camping, Badesee). So sieht er im November aus, im Mai hatte ihn Manfred schon mal fotografiert (siehe Woche 19) Manfred Meinhardt
OKTOBER 2020
der Oktober startete herbstlich, mit Wind und Regen. Pünktlich am 1. flog der erste Kranichschwarm über den westlichen Vogelsbergkreis, viele weitere folgten (Großer Flugtag am 16.10.). Unfreundlich ging es weiter, kühl und regnerisch mit nur wenigen sonnigen Momenten. Erst gegen Ende des Monats ein „Goldener Oktober“, aber nur kurz. Dann wurde es kühl, es begann zu regnen und zu stürmen, die Blätter verfärbten sich ziemlich rasch und fielen von den Bäumen
Woche 44, 26.10. – 01.11.2020 Blick Richtung Süden (Rhön) vom Hausberg von Bermuthshain, dem „Höllerich“, auf die Vorbereitungen zu einer Hochzeit im Freien – empfehlenswert in CORONA-Zeiten! Foto von Elfriede Zinn, Grebenhain/BermuthshainWoche 43, 19. – 25.10.2020 buntes, feuchtes Laub überall auf den Wegen, in den Gärten und in den Wäldern. Foto von Lothar JanskyWoche 42, 12. – 18.10.2020 Herbstblumen im Garten von Rose-marie Thiel in Frankfurt/ PraunheimWoche 41, 05. – 11.10.2020 herbstlicher Buchenwald im Hohen Vogelsberg. Foto von Manfred Meinhardt, Grebenhain/ HochwaldhausenWoche 40, 28.09. – 04.10.2020 am ersten Sonntag im Oktober wird traditionell das Erntedankfest gefeiert. Hier die Ernte eines Nachmittags, Kürbisse, Zucchini, Lauch, Sellerie, Rote Beete, Sonnenblumen – aus dem Biogarten von Elfriede Zinn in Grebenhain/ Bermuthshain.
SEPTEMBER 2020
der September begann kühl und ein bisschen regnerisch. Ab der 2.Woche kam aber der Sommer zurück, mit Trockenheit und Temperaturen über 30°. Gegen Ende des Monat fielen die Temperaturen aber dann abrupt, mit Wind und Regen wurde es wirklich Herbst
Woche 39, vom 21. – 27.09.2020 Blick über gemähte Wiesen und Vogelsberger Hecken nach Osten zu den Bergen der Rhön. Hier hat der Herbst wirklich begonnen. Foto von Manfred Meinhardt, Grebenhain/ HochwaldhausenWoche 38, vom 14. – 20.09.2020 Weiße Weintrauben an einer Pergola in Grebenhain/Bermuthshain. Sie freuen sich über die spätsommerliche Hitzewelle und werden hoffentlich richtig süß, was im Vogelsberg nicht immer der Fall ist. Die Plastiktüten voll Wasser sollen Wespen und andere Insekten fernhalten – durch das Wasser erscheinen einzelne Insekten vergrößert, die anderen werden dadurch abgeschreckt. Funktioniert gut! Foto von Elfriede ZinnWoche 37, vom 07. – 13.09.2020 ein Apfelbaum an einem Maisfeld in Homberg/Maulbach. 2020 ist wieder ein gutes Apfeljahr, auch an diesem Baum hängen einige Zentner „Schafsnasen“. Ist leider kein guter Essapfel, ziemlich fest, eher sauer und leicht bitter – gut geeignet für Apfelwein! Foto von Lothar JanskyWoche 36, 31.08. – 06.09.2020 Blick über ein abgeerntetes Rapsfeld, bei Grebenau/ Schwarz. Man spürt, dass der Herbst kommt. Foto von Gabi Diemer.
AUGUST 2020
der August 2020 brachte die erste große Hitzewelle, mit Temperaturen über 30°. Vereinzelt gab es auch heftige Unwetter mit Hagel und Starkregen. Bei uns hat es ordentlich, aber nicht übermäßig geregnet. Ab dem 23. wurde es richtig herbstlich, stürmisch und kühl
Woche 35, 24. – 30.08.2020 Herbststimmung beim Windpark Arnshain, mit Blick auf die Amöneburg und das Marburger Land. Die Felder sind abgeerntet und werden nach und nach umgepflügt, aufgrund der Trockenheit beginnen manche Bäume schon damit, ihre Blätter abzuwerfen. Fotografiert von Lothar Jansky, Homberg/OhmWoche 34, 17. – 23.08.2020 noch sind einige Schmetterlinge unterwegs. Dieses schöne Tagpfauenauge hat Manfred Meinhardt bei Grebenhain fotografiertWoche 33, 10. – 16.08.2020 Mitte August sind nur noch der Mais und die Windräder auf den Feldern geblieben, das Getreide und der Raps sind geerntet. Blick von Homberg/Ohm – Maulbach Richtung Süden auf den Hohen Vogelsberg, Foto Lothar JanskyWoche 32, 03. – 09.08.20 Schattiges Plätzchen an einem Trompetenstrauch. Er ist ein Einwanderer aus Amerika und sehr beliebt bei Wespen und Ameisen – er ist leicht giftig (kann Hautausschläge verursachen, vielleicht wirkt das auf Insekten wie eine Droge?) Foto Lothar Jansky
JULI 2020
ein „durchschnittlicher“ deutscher Sommermonat – mal sonnig und heiß, dann wieder kühl und regnerisch. Ab Monatsmitte wärmer und trockener – gut für die Getreideernte! Die letzten Tage waren nochmal sehr heiß
Woche 31, 27.07. – 02.08.2020 Abendstimmung im nordwestlichen Vogelsbergkreis – Blick über das Ohmtal auf die Amöneburg. Die Amöneburg ist ein steil aus der Ebene aufragender Basaltfelsen etwas abseits des eigenlichen Vogelsberg-Vulkans. Sie ist eine katholische* Enklave im protestantischen Marburger Land – und war immer ein Zankapfel zwischen den hessischen Landgrafen und dem Erzbischof von Mainz! Foto von Lothar Jansky *lange Zeit herrschte Feindschaft zwischen den katholischen Dörfern, die zur Amöneburg gehörten, und den protestantischen Gemeinden. Niemals hätte ein protestantischer Mann eine Katholikin geheiratet, an rein katholischen Feiertagen wie Allerheiligen haben die protestantischen Bauern absichtlich Gülle gefahren (und umgekehrt)Woche 30, 20. – 26.07.2020 Ein Kornblumenfeld in der Nähe von Grebenau/Schwarz. Die Kornblume kam zusammen mit dem Weizen und der Gerste vor vielen Tausend Jahren aus dem östlichen Mittelmeerraum. Sie war bei uns aufgrund der intensiven Landwirtschaft beinahe ausgerottet, aber seit ein paar Jahren wird sie bewußt ausgesät, sodass sich der Bestand wieder erholt hat.Sie kann auch als Heilpflanze genutzt werden. Foto von Gabi Diemer. Woche 29, vom 13. bis 19.07.2020 Auf diesem Foto von Manfred Meinhardt ist vermutlich ein C-Falter zu sehen – auf der Flügelunterseite würde man ein auffälliges weißes „C“ finden. Es gibt wohl doch noch einige Schmetterlingsarten im Vogelsberg!Woche 28, 6.07. – 12.7.2020 Frauenmantel und Schafgarbe auf einer Wiese in der Nähe der Herchenhainer Höhe (mit 733 m der vierthöchste Berg im Vogelsberg). Foto von Manfred Meinhardt
JUNI 2020
begann sommerlich heiß, danach wurde es kühl und regnerisch (Schafskälte), mit ein paar wenigen sonnigen und heißen Tagen dazwischen. Viel Regen in der Monatsmitte, der von der Landwirtschaft dringend gebraucht wurde. Der Sommer meldete sich pünktlich zurück am 20.06. – blieb allerdings nicht allzulange, gegen Ende des Monats wurde es wieder kühl und regnerisch
Woche 27 – 29.06. – 05.07.2020 Blick über Getreidefelder nach Grebenau/Udenhausen im Gründchen. Der Himmel war oft wolkenverhangen Ende Juni 2020, und es hat auch etwas geregnet. Foto von Gabi DiemerWoche 26, 22. – 28.06.2020 der 24.Juni ist der Johannistag, und die Beeren, die um diese Zeit reif werden heißen auf Deutsch „Johannisbeeren“. Außerdem endet an diesem Tag die Spargelsaison, auch Rhabarber sollte danach nicht mehr geerntet werden, damit sich die Pflanzen erholen können (Lothar Jansky)Woche 25, 15. – 21.06.2020 Klatschmohn blüht hier am Rand eines Feldes. Wuchs früher als „Unkraut“ in jedem Getreidefeld, wird heute zum Teil bewusst ausgesät, um Brachflächen zu begrünen und für Wildbienen, Hummeln und andere Insekten Nektar und Pollen bereitzustellen. Foto von Rose-Marie Thiel, FrankfurtWoche 24, 08. bis 14.06.2020 der Holunder blüht und duftet kräftig in den Abendstunden. Zeit, um Holunderblütensirup und -gelee anzusetzen. Fotografiert von Lothar Jansky in Homberg/MaulbachWoche 23, vom 01. – 07.06.2020 Margerite mit Grashüpfer, fotografiert am 3. Juni von Margarete Hüsemann in Nieder-Moos (Freiensteinau)
MAI 2020
begann mit etwas Regen, danach war es sonnig und ziemlich kalt in den Nächten. Die „Eisheiligen“ kamen pünktlich und haben ihrem Namen alle Ehre gemacht. An Himmelfahrt (21.5.) sommerlich heiß, danach etwas Regen und eher kühl. Wieder ein viel zu trockener Monat!
Woche 22, 25. – 31.05.2020 MAIKÄFER (may beetle): in den 1950ern waren sie eine Plage, in den 60ern gab es sie immer im Mai und wir haben als Kinder mit ihnen „gespielt“. In den 70ern musste man schon nach ihnen suchen und danach schienen sie in manchen Jahren ganz verschwunden zu sein. Hier ist wohl einer wieder aufgetaucht, bei Giesela Meinhard in Lauterbach/Frischborn Woche 21, 18. – 24.05.2020 der Teich am Damenweg in Schlitz, hier gibt es zur Zeit auch einige Schwanenküken – wollten sich leider nicht fotografieren lassen! (Anne Maria Müller)Woche 20, 11. – 17.05.2020 die Eisheiligen Pankratius (12.), Servatius (13.), Bonifatius (14.) und die „kalte Sophie“(15.05.) kamen pünktlich und haben den Walnussbaum direkt in der Blüte erwischt – ein paar haben es aber trotz leichter Schäden überlebt, sodass es vielleicht doch ein paar Walnüsse im Herbst geben wird. Wir werden sehen! Homberg/Ohm – Maulbach, Lothar JanskyWoche 19 04. – 10.05.2020 Rothenbachteich bei Grebenhain im südlichen Vogelsbergkreis. Ganz in der Nähe befinden sich auch der Obermooser- (Naturschutzgebiet) und der Niedermooser See (Camping, Badesee) Manfred MeinhardtWoche 18 27.04. – 03.05.20 Blick über Rapsfelder auf die Windräder bei Grebenau/Schwarz im Nordosten des Vogelsbergkreises (Gabi Diemer)
APRIL 2020
viel zu trocken, tagsüber manchmal sommerlich warm, nachts kalt und frostig. Der von den Bauern, den Gartenbesitzern und den Förstern lang ersehnte Regen kam erst gegen Ende des Monat (28.4)
W 17 20.04.20 26.04.20 der Raps blüht hier an einem Waldrand in der Nähe von Homberg/Maulbach. Auch in den Buchenwäldern wird langsam alles grün, nur die Eichen, Walnussbäume und Eschen lassen sich noch etwas Zeit (Lothar Jansky) W 16 13.04.20 19.04.20 blühende Schwarzdornhecken und ein Birnbaum auf einem Hügel nahe Homberg/Maulbach (Lothar Jansky) W 15 06.04.20 12.04.20 zeigt das Heegholz bei Ilbeshausen-Hochwaldhausen, Ortsteil der Gemeinde Grebenhain. In Ilbeshausen befindet sich auch die Teufelsmühle, eines der bedeutendsten Fachwerkhäuser Hessens (Manfred Meinhardt)
MÄRZ 2020
Am Anfang noch ziemlich nass, es gab sogar leichte Überschwemmungen. Dann lange trocken und warm, mit frostigen Nächten
W 12 16.03.20 22.03.20 ein Buchenwald (beech forest) bei Gemünden/Rülfenrod im westlichen Vogelsbergkreis. Noch gibt es Licht für das Bingelkraut (mercury) am Waldboden, aber bald werden die Buchenblätter alles beschatten (Lothar Jansky) W 11 09.03.20 15.03.20 MÄRZENBECHER IM WALD BEI HOMBERG Der Märzenbecher ist eine eher seltene Frühlingsblume. Er sieht dem Schneeglöckchen ähnlich, ist aber größer, blüht etwas später und ist ziemlich anspruchsvoll in seinen Standortansprüchen. Wo er sich aber wohlfühlt, kann er große Bestände bilden, wie z.B. in der Ohmtalaue bei Homberg/Wäldershausen. (Lothar Jansky)
FEBRUAR 2020
Eigentlich der Monat für den Obstbaumschnitt; dazu war es dieses Jahr aber meistens zu nass. Die Wasservorräte in Teichen und Flüssen wurden zumindest teilweise wieder aufgefüllt
W 6 03.02.20 09.02.20 OBSTBAUMSCHNITT IN DER STREUOBSTWIESE* „Himmelssteig“ in Homberg/Ohm – Maulbach. Diese Wiese mit alten Apfel-, Kirsch- und Birnbäumen dient eher dem Naturschutz und ist nicht so sehr auf die Produktion von Obst ausgelegt, trotzdem müssen die Bäume ab und zu geschnittten werden, damit sie gesund bleiben und regelmäßig tragen. (Lothar Jansky) *meadow with fruit trees
Noch bis in die 1950er Jahre wurde im Vogelsbergkreis (und auch in vielen anderen ländlichen Gebieten in Deutschland) das Brot nicht beim Bäcker gekauft, sondern in gemeinschaftlich genutzten dörflichen BACKHÄUSERN selber gebacken. Jedes Dorf hatte ein oder mehrere Backhäuser (mein Heimatdorf Homberg/Maulbach mit ca. 500 Einwohnern hatte z.B. zwei, Lingelbach bei Alsfeld sogar vier). Sie bestehen eigentlich nur aus einem gemauerten Backofen, mit einem Dach obendrauf und einem kleinen Vorraum, von dem aus man das Brennmaterial oder die zu backenden Brote in den Ofen schieben kann. Abwechselnd (die Reihenfolge wurde per Los bestimmt) konnten die Familien dann ihren 3- 4 Wochenvorrat an Brot backen – haltbare Sauerteigbrote aus überwiegend Roggenmehl, die allerdings nach 3 Wochen auch schon recht hart und alt schmeckten! Als es sich die Menschen bei steigendem Wohlstand leisten konnten, täglich frisches Brot beim Bäcker zu kaufen, wurde diese Tradition des Brotbackens aufgegeben, die Backhäuser drohten zu verfallen und wurden teilweise abgerissen und beseitigt
In den letzten Jahren hat aber hier ein Umdenken eingesetzt: die traditionelle und zeitaufwändige Art des Brotbackens mit dem Ansetzen und Reifen des Sauerteiges, dem langsamen und sorgfältigen Anheizen des Backofen mit Holz und dem Backvorgang bei natürlich abfallenden Temperaturen kann nicht mehr geleistet werden in den modernen Bäckereien mit ihren industriell hergestellten Brotteig-Fertigmischungen und elektrisch beheizten Öfen. Den einzigartigen Geschmack dieses Brotes kann man also nicht mehr in den Bäckereien kaufen – deshalb haben sich in einigen Dörfern Gruppen gegründet, die wieder ihr eigenes Brot backen. Auch die Gemeinden kümmern sich wieder um diese Traditionen. So wurden im Vogelsbergkreis viele Backhäuser renoviert und mit neu gemauerten Öfen ausgestattet
In MAULBACH backen Christa, Doris und Wilma seit 1989 ungefähr 3 – 4 mal im Jahr hier ihr eigenes Brot. Heutzutage kann man die Laibe ja einfrieren und muss kein wochenaltes hartes Brot mehr kauen. Am 8.10.2020 konnte ich als Gast dabei sein und lernen, wie man den Backofen im Backhaus beheizt, den Teig zubereitet und formt, die Brote in den Ofen „einschießt“, und schließlich herausholt und auskühlen lässt. In etwa 5 Stunden konzentrierter und teilweise anstrengender Arbeit bei „Backofentemperaturen“ haben wir 70 leckere, knusprige Brote gebacken, die dann untereinander verteilt wurden
Am Tag vor dem eigentlichen Backen wird der Vorteig angesetzt. Er enthält den SAUERTEIG (eigentlich getrockneter, zerkrümelter und wieder eingeweichter Teig vom vorherigen Backen) Wasser und etwas Mehl, und er mag es ziemlich warm (30° C). Am Backtag kommt dann das ganze Mehl (100% Roggen) dazu, nochmal Wasser, Salz und nach Belieben Zutaten wie Leinsamen, Sonnenblumenkerne, Gewürze etc. Dann wird der Teig mit der Maschine* geknetet und ruht dann für ca. 1,5 Stunden abgedeckt im großen Backtrog.
*eine gebrauchte Teigrührmaschine, vor 5 Jahren für 900 € angeschafft. Erleichtert die Arbeit sehr!
In der Zwischenzeit wird der Backofen befeuert. Normalerweise muss er einen Tag vorher einmal angeheizt werden – aber diesmal wurde am Tag vorher gebacken, da war das nicht mehr nötig. Der Ofen wird mit unbehandeltem Holz befüllt – hier von einem alten Pflaumenbaum, der beim Sturm umgefallen war – und dieses dann angezündet. Das Holz brennt dann in etwa 1.5 Stunden runter, danach werden die Asche und die unverbrannten Holzreste herausgeholt und der Ofen grob ausgewischt.
In der Zwischenzeit werden aus dem Brotteig runde und längliche Brotlaibe geformt , die ebenfalls noch etwas gehen müssen bei den warmen Temperaturen in der Backstube.
Als der Backofen angeheizt, ausgeräumt und gesäubert war,haben wir die Brote mit Hilfe von Basti, Levi und Wolfgang auf Schubkarren zum 200m entfernten Backhaus transportiert. Mit einem sehr langen Brotschieber werden sie dann in den Backofen „eingeschossen“ – das musste sehr zügig und schnell geschehen, damit der Ofen nicht durch die offene Tür auskühlen kann. Aufregend war auch, ob wirklich alle 70 Brote hineinpassen würden (hat geklappt!) Nach ca. 30 Minuten wurden die Brote einmal mit Wasser bestrichen und „umgeschossen“, d.h. man hat sie einmal im Ofen umgelagert, wobei man die dunkel gebackenen von den heißen Stellen im Ofen (hinten) zu den weniger heißen Stellen (vorne) und die hellen Brote nach hinten geschoben hat.
Nach einer Stunde konnten sie dann fertiggebacken herausgenommen und zum Abkühlen auf die Bretter gelegt werden.
70 Brote, fertig zum Abtransport vom BACKHAUS zurück zur Backstube. Die 2 – 3-Pfünder sehen sehr gut aus, braun und knusprig und gut aufgegangen.
Und sie schmecken sehr gut, ich habe eins noch am gleichen Abend aufgeschnitten und probiert.
Text und Fotos von Lothar Jansky (siehe auch Beitrag „Fotograf/-innen“)
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